Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Borghesia: Proti Kapitulaciji (Review)

Artist:

Borghesia

Borghesia: Proti Kapitulaciji
Album:

Proti Kapitulaciji

Medium: CD/Download
Stil:

Industrial

Label: Moonlee
Spieldauer: 49:32
Erschienen: 09.11.2018
Website: [Link]

Der mit nur 22 Jahren verstorbene Modernismus-Dichter Sre?ko Kosovel diente BORGHESIA als Inspiration zu ihrem neuen Album, mit dem die slowenisch-kroatische Formation zugleich einen stilistischen Drahtseilakt vollführt. „Proti Kapitulaciji“ orientiert sich nur noch vage am Industrial Rock, für den das Quintett im Szene-Underground bekannt ist, und umso stärker an Filmsoundtracks mit Ambient-Charakter.

Die Interpretation dieses Genre durch die Band entspricht allerdings nicht den gängigen Vorstellungen, es handle sich um einlullende Geräuschkulissen; stattdessen verwirbelt sie Industrielärm mit tanzbaren Beats‘ (‚Kons‘ ist diesbezüglich ein typischer Song), oft verfremdetem Gesang, der sich nicht selten auf Sprechparts beschränkt (vermutlich zitierte Gedichtstrophen des behandelten Autors) und nur gelegentlich konventionellem Rockinstrumentarium.

Bassistin Jelena Rusjan steht als Triebfeder hinter den konventionellen Stücken des Albums, die sich in deutlicher Minderzahl befinden. Ihnen gegenüber steht eine Fülle vielschichtiger Tracks mit Samples aus dem Klassik- und Jazz-Bereich, die dem Ganzen ein unangenehmes Weltkriegsflair verleihen. Abgesehen vom kabarettistischen ‚Moj Crni Tintnik‘ mit seinen schiefen gemischtgeschlechtlichen Vocals gefallen der Stampfer ‚Razo?aranja I.‘ und das fast poppige ‚Rodovnik‘ am besten.

Steht man auf experimentelle Sounds, kann man der Scheibe, die übrigens gratis auf der Bandcamp-Seite der Gruppe zum Download bereitsteht, sicherlich mehr abgewinnen.

FAZIT: BORGHESIAs Lesart von Industrial-Retrofuturismus ist gewiss nichts für jedermann, wenn auch keineswegs ohne Reize. Dass die Formation "Proti Kapitulaciji" als alternativen Soundtrack zu "Blade Runner" bewirbt, erscheint allerdings zu weit hergeholt, ihre Selbsteinordnung zwischen David Bowie und Nine Inch Nails ebenfalls. Ein typischer Fall von verzerrter Eigenwahrnehmung?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2124x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Odprite muzeje
  • Kons
  • Na piramidi
  • Ljubljana spi
  • Razo?aranje
  • Jaz protestiram
  • Evropa umira
  • Razo?aranja I.
  • Moj ?rni tintnik
  • Destrukcije
  • Rodovnik
  • Blizu polno?i

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!